Die Flutkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz muss auch für unseren Kreis Konsequenzen haben – Renaturierung von Fließgewässern und Stopp der ungebremsten Versiegelung von Flächen.

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Ich bin noch immer geschockt und stehe weiter unter dem schrecklichen Eindruck der Natur- und Flutkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz. Jetzt ist natürlich absolut vorrangig, dass man den Menschen in ihrer existenziellen Notlage hilft.  Aber aus dem, was geschehen ist, leiten sich meiner Meinung nach klare politische Aufträge ab – denn was an der Ahr passiert ist, kann auch den Kreis Bad Kreuznach betreffen. 

Die Renaturierung von Fließgewässern und ein Stopp der ungebremsten Versiegelung von Flächen ist zwingend nötig. Es ist zu befürchten, dass – in der Folge des menschengemachten Klimawandels – immer wieder Extremwetterereignisse mit großer Zerstörungskraft auftreten. Hier sind präventiven Maßnahmen nötig. 

Gemeinden, Städte und Landschaften sollten wie Schwämme funktionieren. Wasser, das bei Starkregen nicht über die Kanalisation in Flüsse eingeleitet wird, kann zur Abflachung von Hochwasserwellen beitragen. Aber auch mehr offene, also nicht durch Asphalt und Beton versiegelte Flächen sind nötig. Außerdem mehr Bäume und mehr Auen, die das Wasser speichern können. Grundsätzlich müssen wir die Flächennutzungsplanung überdenken! 

Meiner Meinung nach sollten Auenbereiche nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, sodass sich der Wasserrückhalt der Böden verbessert. Außerdem müssen Feuchtgebiete und Moore flächendeckend erhalten und wiederhergestellt werden und viele Fließgewässer „entgradigt“ und wo immer möglich renaturiert werden. Das ist gut angelegtes Geld!

Ich selbst habe übrigens zusammen mit einem Freund den Appelbach bei Pfaffen-Schwabenheim gepachtet und kümmere mich seit Jahren um die Renaturierung dieses Gewässers.